Sicht auf Schloss Hirschstein | zur Startseite Sicht auf Schloss Hirschstein | zur Startseite
 

Geschichte und Besitzer von Schloss Hirschstein

919 Wahl Heinrich von Sachsen aus dem Geschlecht der Luidolfinger zum ersten deutschen König Heinrich I.  
928 Eroberung der Hauptburg der Daleminzier Gana, gelegen zwischen den Dörfern Stauchitz und Hof.
929 Gründung der Burg Misni (Meissen) auf einem Felsvorsprung zwischen den in die Elbe mündenden Flüsschen Meisa und Triebisch 
968 unter Otto I., dem Sohn Heinrich I., entsteht wahrscheinlich die Burg Hirschstein als Befestigung zum Sichern der Grenzmark und der Hohen Strasse, die in Höhe von Merschwitz die Elbe durchquert. 
  Schloss 
1064 Heinrich IV. schenkt Hirschstein dem Bischof Eberhardt von Naumburg; seinem Hofrichter und ständigen Begleiter, dem Vertrauten der Königsmutter, zusammen mit den Burgwarten Boritz, Gröba und Strehla 
1119 Gründung des Mönchsklosters Riesa durch den Benediktinerorden. Seine Umwandlung in ein Nonnenkloster erfolgte 1234. 
1205 erste urkundliche Erwähnung eines Ritters Wicnandus de Herstein als Zeuge bei der Gründung des Afrastiftes in Meissen.
1226  wird die Burg Seusslitz durch Ludwig von Thüringen gebrochen. 
1230  erhält Wicnandus de Herstein 4 Hufen Land zwischen Boritz und Hirschstein zum Lehen. 
1242  nimmt ein Ritter Wicnandus de Herstein am Hoflager des Markgrafen teil. 
1268  Gründung des Seusslitzer Klosters. Heinrich der Erlauchte stiftet ein Kloster zu Ehren seiner verstorbenen Gattin Agnes, der Tochter des Böhmenkönigs Wenzel I. 
1291 Bischof Whitego I. empfängt auf der Burg Hirschstein den Markgrafen Friedrich den Stammler (Tutta), der nach dem Gelage während der Heimfahrt im Boot stirbt und im Kloster Seusslitz aufgebahrt sowie in der Klosterkirche beigesetzt wird. Man spricht von einem Giftmord. 
1367  bestätigt eine Urkunde den Verkauf von Hirschstein an den Herzog Bolkow von Schweidnitz. 
1372  Kaiser Karl IV. werden die Lehensrechte von Hirschstein durch den Meissner Landgrafen bestätigt. 
1375 Ritter Friedrich von Polenz ist Herr auf Burg Hirschstein und in der Nachfolge sein Sohn Hans von Polenz. 
1420

 

erwirbt Ritter Henze von Birkicht die Burg, nach ihm der Ritter Hans von Waldau. 
1429 erfolgen Plünderungen und Brandschatzungen durch die Hussiten. 
1451 sitzt Georg von Haugwitz auf dem Hirschstein. Er ist Domdechant zu Meissen und Kanzler des Kurfürsten. Ihm folgt Ihan von Haugwitz. Dieser heiratet 1481 die Großmutter der späteren Ehefrau von Martin Luther, Katharina von Bora. Als Schlossherren folgten Gottschalk und Abraham von Haugwitz. 
1471  Baubeginn der Albrechtsburg unter der Bauleitung des Arnold von Westfalen. 
1539 Herzog Heinrich der Fromme aus dem Hause Wettin führt in der Mark Meissen die Lehre Luthers ein. 
1540 erfolgt die herzliche Anordnung zur Aufhebung der Klöster in Sachsen. 
1542 erfolgt die Auflösung des Klosters Seusslitz. 
1585 erwirbt Hartmann Pistorius, Herr auf Seusslitz das Anwesen. Er ist der Sohn Simon Pistoris, des Kanzlers am Hofe Herzog Johann Georg I. 
1618 beginnt der 30jährige Krieg. 
1628 Christoph von Felgenhauer, ein reicher niederländischer Kaufmann, der 1608 durch Johann Georg I. geadelt wird und Kurfürstlicher Kammerrat, Flossdirektor und Herr auf Riesa und Radeburg ist, erwirbt Hirschstein im Tausch gegen das Stadtgut Radeburg. Sein gleichnahmiger Sohn starb 1679 auf Hirschstein. Dessen Sohn Hans Christoph von Felgenhauer starb 1705 und hinterließ zwanzig lebende Kinder. Der älteste Sohn Heinrich Christoph von Felgenhauer verkauft das Schloss 1712. 
1637 Die Schweden unter General Baner fallen in die Mark Meissen ein. Das Schloss Hirschstein wird niedergebrannt. Auf der Plattform des hölzernen Turmes verbrennen eine Frau mit ihrer Tochter und dem Enkelkind. Gleichzeitig wütet die Pest. Das Totenregister der Kirchgemeinde verzeichnet 266 Verstorbene. 
1712 der Obrist Heinrich Gottlob von Zedlitz erwirbt das Schloss Hirschstein von den Felgenhauerschen Erben. 
1718 erwirbt Georg Heinrich von Bork Hirschstein. 
1721 kauft Johann Adolf vom Loss, ein Neffe des 1757 verstorbenen Grafen, Hirschstein von seiner Tante. Als Schlossherren folgen sein gleichnamiger Sohn 1809, sein Enkel Bogislaw Graf Kleist von Loss 1852 und Graf Kleist von Loss 1880. 
1790 kommt es zu Bauernunruhen in Hirschstein. 
1892  kaufen Max Herrmann Crusius, Rittmeister und Eskadronchef des 8. königlichen Husarenregimentes Grossenhain und seine Frau Louise Crusius das Schloss Hirschstein. Max Herrmann Crusius stirbt 1907, sein Sohn Atlas Leberecht Max Herrmann Ludwig 1922. Die Witwe heiratet den Leibarzt ihres Mannes Dr. Max Julius Busse, der 1928 verstirbt. 
1943 wird Frau Luise Busse, verw. Crusius durch das NS-Regime enteignet. 
1944 wird das Schloss zum Staatsgefängnis für den belgischen König Leopold, seine Frau Lilian und seine Kinder Josephine-Charlotte, Baudoin, Albert und Alexander in strenger Bewachung durch
die SS.
1945 errichtet die Rote Armee im Schloss ein Lazarett. 
1949 ist das Schloss Volkseigentum und wird durch die Volkssolidarität als Kindererholungsheim genutzt. 
1956 wird im Schloss ein Kindersanatorium für enuretische Kinder eingerichtet. 
1990 ist das Landratsamt Riesa-Großenhain Eigentümer und Träger einer Klinik für psychosomatisch erkrankte Kinder und Jugendliche. 
2000 Am 1. Juli erfolgt die Übernahme des Schloßes Hirschstein per Erbpachtvertrag an den künftigen Träger der Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche - den Verein Rehaklinik e.V. 
2006 Am 1. November meldete die Rehaklinik e.V. Insolvenz an. Die Einrichtung wurde geschlossen. 
2009 Ab 1. Januar ist das Schloß Hirschstein im Eigentum des Landkreises Meißen und wird durch diesen verwaltet. 
2013 Am 1. Januar Übernahme durch die Gemeinde Hirschstein.