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Heyda

Erinnerungsstein für erlegten Elch in Heyda
Erinnerungsstein

Unser Dorf hat Wochenende - Sendereihe des MDR-Sachsen, März 2021

=> Unser Dorf hat Wochenende, OT Heyda 2021 (Video, aus der ARD-Mediathek)

 

Lage von Heyda:

Heyda ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Hirschstein und gehört zu den größeren Ortsteilen. Es liegt südöstlich von Riesa auf dem linken Elbufer. Zum Ort bestehen Busverbindungen mit der Linie Riesa-Prausitz-Zehren. Es gibt einen Sportplatz und ein Sportlerheim.

 

Zur Geschichte von Heyda:

1214 wurde der Ort unter dem Namen Heida erstmalig erwähnt. Er gehört als Klosterdorf zum Riesaer Kloster und nach der Reformation zum Rittergut Riesa. An der vielbefahrenen Kreuzung der Straßen Großenhain - Leipzig und Meißen - Riesa gab es bereits 1233 ein Schenkgut "taberna". Zu Heyda gehörte die Wüstemark Miltitz. 

 

Die wüste Mark Miltitz –Ortsteil von Heyda
Im Osten von Heyda, bei der zweiten Windmühle beginnend und bis an die Flurgrenzen von Bahra, Boritz, Schänitz und Leutewitz reichend, liegt unsere wüste Mark Miltitz. Nach landläufiger Ansicht gehen die wüsten Marken auf Dörfer zurück, die durch Krieg zerstört wurden. Doch haben neuere Forschungen erwiesen, dass dies nur auf einen Teil der Fälle zutrifft. Bei der Mehrzahl handelt es sich um Fehlgründungen.
Infolge Ungunst der Lage blieb es beim Siedlungsversuch. Dass es auch noch eine dritte Möglichkeit der Entstehung gibt, zeigt die Geschichte unserer wüsten Mark Miltitz. In welcher Zeit sind ihre Anfänge zu suchen? In Hinblick auf den Namen vermutet Staatsarchivar Dr. Beschorner, dass diese wüste Mark zwischen 1540 und 1578 entstanden, ist, als Martin von Miltitz Besitzer des Lehngutes Riesa und der zugehörigen Dörfer war. Diese Annahme findet ihre Bestätigung, denn im 1.Kaufbuch und auch im Riesaer Gerichtsbuch von 1561-1570 ist eine aufschlussreiche Urkunde erhalten geblieben.


Urkundlich steht im „Heydaischen Gerichtsbuch“ (Landes-Staats-Archiv, Buch Nr. 40 Seite 398), dass 1565 eine „Vorerbung der wüsten Felder in Heyder flur gelegen“ stattfand. Diese Felder wurden in 15 Stücke geteilt und an 12 Personen um ein Kaufgeld in erblichen Zins abgelassen: „Johann Merbitz pfarher zu Leuttebitz, merttenn Lorentz, galle weymahn, Nickoll Braune, Hans Rettingk, urban Krausse, alle Zur Heyda, Jorge Schumann von Scheniz, Blasius pauscher ,Bastian Schlegell von Boritz, lorenz fischer von Boritz u. galle mennich Zur Heyda.“……… mertten von Miltiz uff Schaffenbergk und Rissav


Aus dem Schriftstück geht hervor, dass sie durch Verkauf von Riesaer Rittergutsland entstanden ist, das seine Lage entsprechend zur Heydaer Flur gerechnet wurde. Erst vor 100 Jahren erhielt unsere wüste Mark den Namen Miltitz. Im Jahre 1817 taucht die Bezeichnung Kriegsheide auf. Seit 1835, als eine neue Flurverfassung ins Leben trat, steht in den Kaufverträgen: In der Wüstemark Miltitz gelegen. Man griff also bei der neuen Landkaufnahme und Steuervermessung nach dem Verfassungsjahr 1831 zurück auf den Kaufvertrag von 1565. Da jene Äcker immer eine steuerliche Sonderstellung eingenommen hatten, schuf man ein besonderes Flurgebilde, reihte es unter Bezugnahme auf die Überschrift der alten Urkunden in die wüsten Marken ein und verlieh ihm von Amts wegen den Namen der einstigen Besitzers, dem es sein Dasein verdankt: Die wüste Mark Miltitz.
 

Nachtrag:
Die in der Wüsten Mark Miltitz vorhandenen Häuser linker Hand, Richtung Boritz, wurden nach 1881 erbaut.

 

 

Die ehemaligen Schule, die im Jahre 1898 erbaut wurde, hat zwischenzeitlich als Konsum und Kindergarten gedient, und wurde im Jahr 2001 zu einem Feuerwehrgebäude mit 2 Stellplätzen, Versammlungsräumen und 2 Wohnungen umgebaut.

 

Sehenswürdigkeiten in Heyda:

Das älteste Gebäude in Heyda ist die unter Denkmalschutz stehende, im Jahre 1901 grundhaft erneuerte und erweiterte Kirche mit ihrer Innenausstattung und Wandmalereien. Vermutlich wurde im Jahr 1150 die erste Kirche errichtet. Erwähnt wird sie offiziell im Jahre 1222. In den Jahren 1647 und 1882 wird sie umgebaut. Nachdem Einsturz des Turmes im Jahre 1901, entstand 1902 der Turm in seiner jetzigen Gestalt. Gleichzeitig wurden eine neue Orgel und neue Glocken installiert. Geprägt wurde das Ortsbild durch zwei Windmühlen und eine Windturbine. In den Windmühlen wurde noch bis 1955 geschrotet. Die Windturbine wurde am 23.10.1965 abgebaut.

 

An der Straße nach Leutewitz wurde am 20.10.1981 ein Elch, welcher sich in die Region verirrt hatte, erschossen. Zum Andenken wurde ein Stein mit Inschrift gesetzt.